Gute Neuigkeiten von der Initiative Zukunft Vogelsdorf: Die Sorbus GmbH hat eine Genehmigung zur Entfernung des Mülls erhalten und beginnt mit vorbereitenden Maßnahmen zum Abtransport auf dem 13 Hektar großen Areal des Gewerbegebiets Frankfurter Chaussee / Schöneicher Weg.
Nach über 15 Jahren Stillstand auf Brandenburgs größter illegaler Mülldeponie kommt die Entsorgung der rund 85.000 Tonnen Abfälle jetzt einen entscheidenden Schritt voran: Mit der Genehmigung durch das Landesamt für Umwelt (LfU) zur Abfuhr unbehandelter Abfallteilmengen kann der Teil des Abfalls ordnungsgemäß abgefahren und entsorgt werden, der ohne die in Kürze erwartete Bundesimmissionsschutz-Genehmigung (BImSch-Genehmigung) in Angriff genommen werden darf.
Durchgeführt wird die Maßnahme durch die Sorbus GmbH, die das brachliegende Areal in einen Gewerbepark mit Mehrwert für die gesamte Region entwickeln möchte. Die Initiatoren des Projekts Zukunft Vogelsdorf gehen mit diesem Teil der Entsorgung in Vorleistung, um die Ziele der Entwicklung trotz des noch ausstehenden Satzungsbeschlusses zu erreichen, der Voraussetzung für die Rechtskraft des Bebauungsplans ist. „Wir als Initatoren vertrauen damit darauf, dass nicht nur wir konsequent voranschreiten, sondern auch die Gemeinde und alle dazu notwendigen Institutionen des Landes Brandenburg die noch erforderlichen Entscheidungen für die Umsetzung des Vorhabens nun auch zeitnah und konsequent auf den Weg bringen”, so Wolfgang Roeck, Gesellschafter der Sorbus GmbH.
Auf den freigeräumten befestigten Flächen kann auf Basis der in Kürze erwarteten BImSch-Genehmigung die Abfallbehandlung, -sortierung und -entsorgung beginnen, wenn auch der Satzungsbeschluss des Bebauungsplans von der örtlichen Gemeindevertretung gefasst wurde. „Ich bedanke mich bei den Initiatoren für den langen Atem und die professionelle Herangehensweise“, begrüßte Thomas Krieger, Bürgermeister der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf, die Vorleistung des Eigentümers. Auch die Gemeinde tue ihr Bestes, um das Vorhaben trotz vielerlei unvorhergesehener Widrigkeiten voranzubringen. „Noch im Februar legen wir der Gemeindevertretung die Änderung des Flächennutzungsplans und einen sehr weit entwickelten Entwurf des Bebauungsplans zur Entscheidung vor. Damit bleibt nur die Wasserversorgung als zu lösendes Problem. Aber auch dafür sollte uns noch eine Lösung gelingen”, zeigt sich Krieger optimistisch.
Umwelt- und Naturschutz stets im Blick
Teil der bereits in diesen Tagen begonnenen Maßnahmen ist auch die Entfernung von Gestrüpp mit einem Stammumfang von weniger als 30 Zentimetern. Dies ist laut Vorgaben des Gutachters notwendig, um die Zauneidechsen weiter abfangen zu können, die für das Bauprojekt umgesiedelt werden. Um den Schutz der Eidechsen umfassend zu gewährleisten, muss das Gestrüpp bis zum 28. Februar 2023 entfernt sein. Im April, nach der Winterruhe, soll das Einsammeln der Eidechsen fortgesetzt werden, mit dem das Team bereits im Frühjahr 2022 begonnen hatte. Die Gesamtmaßnahme zur Umsiedlung der Eidechsen soll im Herbst 2023 abgeschlossen sein.
Ein starkes Signal für die gesamte Region
Die Beseitigung der Müllberge hat für alle Projektbeteiligten oberste Priorität: Entsorgt werden können auf Grundlage der nun erhaltenen Genehmigung zunächst der brennbare Teil der Abfälle wie Baumischabfälle, Holz und Kunststoffe, die auf den befestigten Flächen liegen. Diese Abfälle werden gegebenenfalls nach einer Stör- und Schadstoffentfrachtung vorzugsweise der thermischen Entsorgung zugeführt.
Die Beräumung erfolgt im Auftrag der Sorbus GmbH durch einen Entsorgungsfachbetrieb, der die gesamten Dokumentations- und Nachweispflichten übernimmt. Auch für die Sicherheit ist gesorgt: Während der Beräumung sorgt eine Pförtnerin dafür, dass das Einfahrtstor des Geländes nur für Transport-Lkw geöffnet wird, um zu verhindern, dass unbefugte Personen auf das Gelände gelangen.